Mittwoch, 26. Mai 2010

Regen.

26.05.2010 - Tag 34
Steinbach - Marktheidenfeld
5,5 h - 24 km

Nachts wache ich auf, und endlich regnet es. Kühler Wind weht durchs Fenster herein und als ich ein paar Stunden später endgültig aufwache, quaken die Frösche im Garten. Es ist deutlich kühler und die Luft ist wie gewaschen. Glücklich gehe ich frühstücken...

Ein paar Stunden später beginnt der Regen. Und hört nicht mehr auf. Den ganzen Tag entlang am Main, bretteben und aspaltiert. Eigentlich todlangweilig, aber ich habe nach dem harten Tag von gestern Lust auf Schonprogramm. Bergauf? Lieber nicht. Also bummle ich - soweit das bei dem Mistwetter eben geht - den Main entlang. Schaue mir 150 Meter lange Schubverbände an, alte Burgen hoch über dem Fluß, Dörfer, Wolken, Schnecken. nach der dritten Regenstunde nehme ich schon nicht mehr wahr, DASS es regnet, sondern nur noch, WIE STARK es regnet. Die Wolken geben nochmal richtig Gas und ich stelle mich in Erlbach wie eine Mutti unter einer Fußgängerbrücke unter. Wieso stehen im Harz eigentlich überall Schutzhütten rum und hier nur tonnenweise Rentnerbänke ohne Dach?

Der Regen stört am Ende nicht weiter, ich freue mich innerlich darüber, daß all die Radfahrer, die ich heute treffe, mein Schicksal teilen müssen. Und Enten freuen sich, man kann es förmlich sehen. Was für coole Tiere, ich will auch welche!

Kurz vor Marktheidenfeld habe ich dann doch die Schnauze voll. Ich bin völlig durchnässt, am Ortsausgang verpaßt mir ein LKW noch einen Extra-Schwall Wasser (trotz maximalem Sicherheitsabstand zur Fahrbahn), so daß das Wasser an meinem rechten Bein bin in den Stiefel runterläuft. Ein herrliches Gefühl. Auf den letzten 50 Metern vor meiner Pension hört der Regen auf... Ich packe den Rucksack aus, sortiere nach Trocken und Naß und breite den größeren Haufen zum Trocknen aus. Ich muß an die Tour nach Meiningen denken und versuche abzuwägen, ob ich damals nasser als heute war. Gute Frage, kranke Frage.

Morgen verlasse ich das Maintal. Ich habe es mir immer total idyllisch vorgestellt, durch das Maintal zu wandern. In Wahrheit ist es Murks. Man läuft neben einem Fluß entlang, den man die meiste Zeit nicht sieht. Es geht keinen Meter bergauf und keinen Meter bergab. Ständig diese Radfahrer. Es ist irre laut in diesem Tal, links die Kreisstraße, dann die Schiffe auf dem Fluß, am anderen Ufer die Bundesstraße und dann noch ne Bahnlinie. Ruhig und beschaulich geht anders. Morgen biege ich an in Richtung Tauberbischofsheim und nehme Baden-Würtemberg in Angriff. Das "Grüß Gott" hab ich schon geübt...

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